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Kalender - Feiertag Schweiz: Berchtoldstag, Bechtelstag, Bechtle, Bechtelistag, Berchtelistag, Bächtelistag, Bärzelistag
Der Berchtoldstag (Bechtelstag, Bechtle, Bechtelistag, Berchtelistag, Bächtelistag, Bärzelistag) ist ein Feiertag in Gegenden mit alemannischer Bevölkerung. Er folgt auf den Neujahrstag am 2. Januar. Am Berchtoldstag wird vielerorts Geselligkeit gepflegt. Eine andere Art, den Tag zu begehen, ist das Maskentreiben. Allgemein: Der „Bärzelitag“ oder „Bä(r)chtelistag“ leitet sich nicht etwa von einer Form „Berchtoldstag“ ab; vielmehr ist „Berchtoldstag“ die Umdeutung des verdunkelten Erstglieds: „berchten“ oder „berchtelen“ hiess früher „heischen, verkleidet umziehen, schmausen“ und beschrieb die Tätigkeiten an dem schon im frühen 15. Jahrhundert erwähnten „Berchtentag“, dem 2. Januar. „Bercht“ könnte aber auch eine althochdeutsche Übersetzung vom griechischen „Epiphanias“ sein, da beide Ausdrücke mit dem Begriff „Glanz“ in Verbindung stehen. Die „Perchta“ steht ebenfalls im Zusammenhang mit dem Bärzeli, so kann „perchtelen“ als „die Perchta spielen, heischen“ aufgefasst werden. „Perchten“ sind – wie die Hallwiler „Bärzeli“ – dämonenhafte Maskengestalten, die um diese Jahreszeit auftreten und den Namen dem Tag ihres Erscheinens zu verdanken haben. Geschichte: Im Schweizerischen Idiotikon wird erwogen, das Wort zur burgundischen Königin Berta zu ziehen, die in der Westschweiz vielfach als Kirchengründerin gilt. Da der Berchtoldstag ursprünglich allein in reformierten Kantonen ein arbeitsfreier Tag war, liegt es nahe, in ihm eine Kompensation zu gestrichenen Heiligenfeiertagen zu sehen. Das Maskentreiben wiederum steht im Zusammenhang mit dem bekannten Neujahrs- und Winterbrauchtum, ohne dass hierfür eine spezielle germanische Gottheit bemüht werden müsste. Der 2. Januar, in der Mundart bekannt als Bärzelitag, war schon in der mittelalterlichen Schweiz – obwohl kein kirchlicher Feiertag – ein wichtiger Masken- und Festtermin. Im Zuge der Reformation vor bald 500 Jahren löschte die Kirche die Fasnacht und somit alle anderen Maskentraditionen in den Städten erfolgreich aus. In den reformierten ländlichen Gebieten, wo die Kirche nicht über die nötige Macht verfügte, dem Treiben ein Ende zu setzen, überlebten andere heidnische Volksbräuche – nicht zuletzt als geduldeter Gegenpol zur Fasnacht – noch lange. |
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